Eingetragen am 15.03.2014

Syrien: aus „aktuellem Anlass“…

Seit 1945 leben wir hier in Mitteleuropa in einem scheinbaren Frieden, darüber hinaus ist seit etwa 20 Jahren der so genannte Kalte Krieg vorbei. Schauen wir uns aber die Berichte dieser Tage aus der Ukraine an, wird uns allen klar, wie schnell man in alte Muster verfällt, das Kräftemessen den Umgang der Weltmächte miteinander bezeichnet. Frieden ist keine Selbstverständlichkeit! Im Gegenteil: Gewalt und darunter leidende Menschen sind globaler Alltag. Verfolgt man die Berichterstattung in den Medien, vor allem die Kommentare der Leser zur Ukraine, spürt man die Angst vor dem Ungewissen. Mitten in Europa fühlen wir uns bedroht. Der eigentlich beendet geglaubte Kalte Krieg scheint wieder Tagesordnung zu sein. Wir können nur hoffen, dasss die Verantwortlichen eine gewaltfreie Lösung finden werden.

Die Frage nach dem Warum eines Krieges können und werden wir als Rotes Kreuz nicht beantworten. Unsere Fragen, unseren Sorgen gelten den Betroffenen. Wir fühlen uns den Opfern verpflichtet, ohne nach deren Herkunft, Gesinnung, Religion, Hautfarbe usw. zu fragen. Auch dürfen wir nicht vergessen, für jene zu sprechen, die es selbst nicht mehr können. Die Vergessenen, die Vertriebenen. Jene Menschen, die keiner haben will. Zumeist sind das Frauen, Kinder und Alte. Genau das passiert heute in Syrien.

Der Konflikt schwelt dort seit bald drei Jahren. Eigentlich wissen wir schon gar nicht mehr, um was es dort geht. Die Berichterstattung wird immer geringer, dabei verlieren wir die Menschen aus den Augen.