Eingetragen am 21.06.2014

Aus aktuellem Anlass – „Die Kosten der Menschlichkeit“

Verletztenversorgung
(c) Bayerisches Rotes Kreuz,

Gespannt haben wir – wie viele andere Menschen in Deutschland – in den vergangenen 11 Tagen die Ereignisse rund um die Höhlenrettung im Berchtesgadener Land verfolgt. Wir sind erleichtert, dass die Rettung des verletzten Höhlenforschers nun ein gutes Ende genommen hat. Die Kameradinnen und Kameraden der Bergwacht Bayern und der anderen Höhlenrettungsorganisationen haben hier Übermenschliches vollbracht. Die gesamte Rettungsaktion ist nicht zuletzt auch ein Zeugnis tätiger Rotkreuzarbeit im Sinne unserer Grundsätze – eben „Aus Liebe zum Menschen“

Daher ist uns auch die Diskussion fremd, die nun über die Kosten der Rettung geführt wird. Man muss sich vorstellen: Da ist ein Mensch schwer verletzt, kann sich aus eigener Kraft nicht helfen – und zukünftig sollen dann erst einmal Kostenverhandlungen und Kalkulationen laufen oder Fragen gestellt werden wie „Musstest du da jetzt auch hingehen“?

Nein – nicht mit uns und nicht mit dem Roten Kreuz! Es ist Teil der Würde eines jeden Menschen, dass es keine Diskussionen darüber gibt, ob er es „wert“ ist, Hilfe zu bekommen. Und die Aktiven in den ehrenamtlichen Gemeinschaften und im Hauptamt des Roten Kreuzes werden sich bei akuter Not auch weiterhin nicht fragen: „Und wer bezahlt das am Schluss?“. Sie werden ohne Zögern dort tätig, wo Hilfe notwendig ist – so wie wir es in den letzten 150 Jahren gemacht haben und wie wir es tagtäglich in Deutschland und weltweit machen, auch jetzt, in diesem Augenblick. Einfach so, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, sondern aus Liebe zum Menschen und als Zeichen der Menschlichkeit.